Fakten & Wunder
(»ALL THAT GLORY IN THE HEAVENS TO GLEAN«)
verfolgte, vom Morgen an, einen Faden,
der durch die Dinge läuft, und
sah dann,
hörte
ihn und roch ihn, unter klargespülten
Himmeln, in der Nachbarschaft von Klematis-
zotteln, Patchworkstraßen, Wasserrinnseln:
er kam nicht in Blöcken, war ein Puls
aus der Hintergrundstille, Nachbeben des Schlafs:
der Tag, zutraulich wie eine Hundeschnauze:
Vögel hocken auf dem Windgeländer,
an mörtelnarbigen Mauern lehnt
das Licht,
die
gestapelten Farben erscheinen am Binde-
strich des Horizonts: Steine, Bäume laden
sich auf
mit
augenblickschöner Ewigkeit: und ging
weiter, Zaungast unter diesen Zaunresten,
Atemwege; Lungenäste; Speichel-
CHRONIK
Schneeschmelze, morgens, nach Wochen
Dauerfrost: wattierte Geräusche, die Farben
räkeln sich; in den Fußabdrücken Reflexe
von Laternen, Scheinwerfern, Fenstern:
Winterpalimpseste.
Auf
krustigen Buckeln
dimmen sie ab; Rinnsale schwärzen die Straßen
& glucksen in den Gossen; Eichhörnchen-
tüpfel picken Herbstreste; am Zaun
ein Grünfink, gefallen aus der
Zwitscherwand.
Was
ausgedient hat, spricht
wieder durch Abgriffspuren, aber dieser
Stumme hier - - - wickelte ihn in eine
Zeitung („Raketen auf...").
Der
Gedichtband "Fakten & Wunder"
von Jürgen Brôcan
(ISBN: 3-9609-595-3-8) ist bei Darling Publications, Köln 2005
erschienen (vergriffen).